27.12.2023 - Wetteraukreis (pdw) - Während viele Menschen die Feiertage gemütlich im Kreise ihrer Liebsten verbringen können, sind in der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreises in der Friedberger Steinkaute auch an Weihnachten rund um die Uhr Menschen im Einsatz: Sie nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungseinsätze im gesamten Kreisgebiet. Bei seinem traditionellen Besuch am ersten Weihnachtsfeiertag informierte sich Landrat Jan Weckler über aktuelle Herausforderungen im Rettungsdienst und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit.

Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes seien im Vergleich zum Rekordjahr 2022 um etwa vier Prozent zurückgegangen, berichtet Leitstellen-Chef Matthias Nickel. Das sei grundsätzlich eine positive Tendenz. „Hoch bleibt leider dennoch die Zahl der Fehleinsätze: Viele Notrufe entpuppen sich als leichtere Fälle, die gar keinen Rettungswagen erfordert hätten und dennoch wichtige Ressourcen binden“, so Nickel.

Insgesamt kam es im vergangenen Jahr zu rund 54.750 Einsätzen mit Rettungswagen, Notarzteinsätzen und Krankentransporten – im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum noch über 57.000 Einsätze. Hinzu kamen rund 1290 Brandeinsätze und 1600 Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehren. Bis zum 21. Dezember nahm die Leitstelle insgesamt mehr als 187.500 Anrufe entgegen.

Die zwar leicht gesunkene aber insgesamt dennoch hohe Einsatzzahl sorgt weiterhin für Herausforderungen: „Aufgrund des bundesweiten Fachkräftemangels bleibt die Personalsituation in Rettungsdienst und Krankenhäusern sehr angespannt. Es gestaltet sich weiterhin schwierig, neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, berichtet Matthias Nickel.

In die Sicherheit der Menschen investiert

Im August und September koordinierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle 435 unwetterbedingte Einsätze. Besonders herausfordernd war die Steuerung der Einsatzkräfte beim großen Waldbrand in Butzbach im Juli. Landrat Jan Weckler betonte: „Glücklicherweise konnten unsere Feuerwehrmänner und -frauen das Feuer gut unter Kontrolle bringen. Dazu hat auch die hervorragenden Arbeit der Leitstelle beigetragen.“

Am 24. Dezember haben die Kolleginnen und Kollegen von der Leitstelle aus rund 140 Einsätze im Rettungsdienst koordiniert. Dreimal rückte zudem die Feuerwehr zu Einsätzen aus. „Insgesamt jedoch eine im positiven Sinne unauffällige Weihnachtsnacht“, resümierte Schichtführer Nils Kopmann.

Landrat Weckler dankte dem 21-köpfigen Leitstellen-Team und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst: „Sie haben in diesem Jahr erneut großartige Arbeit geleistet. Sie sind da, wenn Menschen in Not Hilfe brauchen – auch und gerade zu Zeiten, in denen andere ausspannen und Weihnachten mit der Familie verbringen. Ihr Einsatz ist alles andere als selbstverständlich.“

Der Rettungsdienst im Wetteraukreis
Im Kreisgebiet verteilt gibt es 19 Rettungswachen, an denen 26 Rettungswagen, 5 Krankentransportwagen und 5 Notarzteinsatzfahrzeuge stationiert sind. Mit der Durchführung des Rettungsdienstes sind die beiden Kreisverbände Friedberg und Büdingen des Deutschen Roten Kreuzes, die Johanniter-Unfall-Hilfe, der Malteser Hilfsdienst und der Arbeiter-Samariter-Bund beauftragt. Im Rettungsdienst im Wetteraukreis sind knapp 120 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, 160 Notfallsanitäter und mehr als 100 Notärztinnen und Notärzte im Einsatz.

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In der Leitstelle (von links): Jürgen Leps, Fabian Schäfer, Landrat Jan Weckler und Schichtleiter Nils Kopmann.

Text und Bild: Deliah Werkmeister, Kreispressesprecherin Wetteraukreis